Leichtahletik EM 24 Rom
Timo HINTERNDORFER (Absolvent) erreicht mit der Mannschaft die TOP 10 im Halbmartahon und ist bester Österreicher!
ÖLV-Halbmarathon-Team bei EM Neunter
Österreicher im Halbmarathon in Rom Neunte
Österreichs Halbmarathon-Team der Männer hat am Sonntag bei der Leichtathletik-EM in Rom beim Gewinn der Teamwertung durch Italien Platz neun belegt. Europameister wurden der Italiener Yemaneberhan Crippa (1:01:03) sowie die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grövdal (1:08:09).
Bester ÖLV-Athlet in der Einzelwertung war der 19-jährige Timo Hinterndorfer als 32. in 1:04:27 Stunden, Andrea Vojta (1:05:38) landete an seinem 35. Geburtstag auf Platz 42. Alle fünf ÖLV-Läufer kamen ins Ziel, Peter Herzog (1:06:07) wurde 49., Mario Bauernfeind (1:08:03) 54. und Dominik Stadlmann (1:09:03) 57. Julia Mayer (1:12:40) belegte bei den Damen Rang 36.
Hinterndorfer ging trotz hoher Temperaturen am Vormittag bei noch bedecktem Himmel das Rennen engagiert an. „Ich war sehr motiviert, es wurde dann schon anstrengend, aber ich habe gut gekämpft“, sagte der Wiener, der in Hinblick auf die U23-EM im nächsten Jahr nun das Training für die Bahn wieder intensivieren wird. Der seine bereits siebente EM bestreitende Vojta erklärte, dass bei der Hitze für ihn nicht mehr zu erwarten gewesen sei.
EM Rom: Männer-Team läuft im Halbmarathon auf Rang 9
Hinterndorfer im Halbmarathon stark, Team schafft Top-10
Zwei Männer mussten sich innerhalb der 60 Quotenplätze im Halbmarathon qualifizieren um bei der EM ein Team stellen zu können. Mit Mario Bauernfeind, Andreas Vojta und Peter Herzog hatten es sogar drei Läufer über das Ranking nach Rom geschafft, mit Timo Hinterndorfer und Dominik Stadlmann wurden noch zwei weitere dazu nominiert. Die äußeren Bedingungen waren heute Vormittag alles andere als einfach, herrschten doch bereits 24 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit, alles andere als ideal für den Langstreckenlauf. Im Teambewerb wurden die schnellsten drei Zeiten jeder Nation addiert, Österreich belegte mit 3:16:12 Std den starken 9. Platz, der Sieg ging wenig überraschend an Italien, die in ihrem Heimatland mit 3:03:34 Std nicht zu schlagen waren.
Gleich von Beginn an schlug Timo Hinterndorfer (DSG Wien) aber ein hohes Tempo an und positionierte sich in den Top-30. Der 19-Jährige, der in diesem Jahr bereits zweimal den ÖLV-U23-Rekord auf schließlich 1:03:05 Std verbessert hatte, absolvierte die ersten 10 Kilometer in starken 29:49 nur knapp über seinem Rekordtempo und befand sich unter anderem vor namhaften Läufern wie Marathon-Europameister Richard Ringer (GER), dem Schweizer Marathon-Rekordler Tadesse Abraham (SUI) und auch Halbmarathon-Europarekodhalter Julien Wanders (SUI). Meist hatte der junge Wiener ein bis andere Läufer um sich, mit denen er sich die Tempoarbeit teilen konnte. Trotzdem musste er auf der zweiten Streckenhälfte etwas Tempo rausnehmen, hielt sich aber wie geplant in der vorderen Hälfte des Feldes. Mit schließlich 1:04:27 Std und Platz 32 konnte der 8. der letztjährigen U20-EM bei seinem EM-Debüt in der allgemeinen Klasse mehr als zufrieden sein.
Timo Hinterndorfer: “Es war eine super coole Erfahrung. Ich habe alles gegeben und ich denke mit der Platzierung kann man beim EM-Debüt schon sehr zufrieden sein. Ich wollte nach Gefühl laufen und es wurde schon etwas früher als geplant anstrengend. Die 10er Durchgangszeit war noch sehr gut, dann wurde es schon etwas langsamer. Ich habe mich am Ende aber zurückgekämpft und bin mit dem ganzen Rennen sehr zufrieden. Es waren immer sehr starke Athleten um mich herum, das war schon motivierend. Das war jetzt das letzte Straßenrennen für eine längere Zeit. Im Sommer werde ich mich dem Training widmen und dann konzentriere ich mich ab August wieder auf die Bahn und die kürzeren Strecken. Bahnrennen taugen mir schon auch sehr.”
Rund um Platz 45 ordnete sich Andreas Vojta (team2012.at) an seinem 35. Geburtstag anfangs bei seiner siebten EM-Teilnahme ein. Der Wiener, der nach 1500m, 5000m und 10.000m nun erstmals im Halbmarathon antrat, passierte die 10km in 30:35, war zu diesem Zeitpunkt aber schon alleine unterwegs. Sein Plan, etwas verhaltener anzugehen, um am Ende noch Körner zu haben, ging auf, da er noch ein paar Plätze gutmachen konnte und sich im Ziel mit 1:05:38 Std auf Rang 42 vorgeschoben hatte.
Andreas Vojta: “Im Nachhinein gesehen habe ich mein Tempo recht gut gefunden, auch wenn es nicht super schnell war. Ich muss zufrieden sein, bin nicht eingebrochen und konnte hintenraus noch etwas beschleunigen. Ich habe heuer schon gemerkt, dass mir Hitzerennen nicht liegen. Wenn ich da schneller angelaufen wäre, hätte ich auch explodieren können. Es ist irgendwie kein schönes Ergebnis, aber ich muss dennoch zufrieden sein. Im Marathon konnte ich bislang nicht zeigen was ich will, vielleicht geht sich da noch ein EM-Start aus. Wie ich heute auf die letzte Runde auf die Bahn gekommen bin, habe ich mich an alte Zeiten erinnert und gemerkt, ein bisschen Speed ist noch da. Ich konnte zumindest noch einen Läufer überholen.”
Peter Herzog (Union Salzburg LA) überholte noch vor der 10km-Marke Mario Bauernfeind (ÖBV Pro Team), der dem Tempo des 36-Jährigen dann nicht folgen konnte. Die 10km-Splits für den Salzburger und den Wiener Polizisten lagen bei 31:03 bzw. 31:13. Beide kommen ja eher von der Marathondistanz, so konnte sich der Olympiateilnehmer von 2021 dann am Ende noch ein wenig verbessern und finishte nach 1:06:07 Std auf Platz 49. Bauernfeind kämpfte sichtlich und musste sich mit einer Zeit von 1:08:03 Std und Rang 54 begnügen. Der Wiener Dominik Stadlmann (ÖBV Pro Team) musste bei seinem EM-Debüt ein einsames Rennen absolvieren, im Ziel mit 1:09:03 Std und Platz 57 war der ehemalige Junioren-WM-Teilnehmer über 800m dann nicht zufrieden.
Peter Herzog: “Es war voll lässig und eine coole Stimmung an der Strecke. Es war meine zweite EM und mit so einem tollen Team laufen hat Spaß gemacht. Die Jungen rücken schon nach. Aus sportlicher Sicht war es kein optimales Rennen, aber ich habe das Maximum herausgeholt. Ich bin heute mit dem Talent gelaufen, das mir der Herrgott mitgegeben hat. Jetzt freue ich mich auf den Sommer, wo das Training wieder richtig beginnt. Mein nächstes Ziel ist der Berlin Marathon, da kann ich die Sommerpause auf der Uni gut fürs Training verwenden. Vielleicht geht sich auch am Ende des Jahres noch der Valencia Marathon aus, das würde mich schon reizen.”
Mario Bauernfeind: “Ich habe schon bei Kilometer 3 bemerkt, dass das Rennen hart wird. Dass es aber schon so früh so hart wird, damit hätte ich nicht gerechnet. Die Frühjahrssaison war schon recht lang und das war mein letztes Rennen in diesem Block. Die nächsten 6-7 Wochen werde ich dazu nutzen, um etwas runterzukommen. Auf das Wetter und die Strecke braucht man sich nicht rausreden, das ist für alle gleich. Es war meine erste EM, ich habe versucht alles aufzusaugen und ich hoffe, dass es nicht meine letzte war. Im Team zu laufen war schon cool, mit den Leuten trainiert man auch gerne und vielleicht geht sich nächstes Mal eine noch bessere Platzierung aus.”
Dominik Stadlmann: “Es hat mich sehr gefreut hier starten zu können. Nach den 800 habe ich mich doch recht schnell dem Straßenlauf zugewandt. Es ist schon anders von der Vorbereitung her. Im Training hat der Umstieg gut geklappt. Obwohl ich viel investiere, läuft es aber seit einem Jahr nicht so gut. Mit der heutigen Leistung bin ich natürlich nicht zufrieden, aber auch die ganze Saison war nicht zufriedenstellend. Der Halbmarathon in Barcelona war mit 1:04 schon unter den Erwartungen und seit dem Linz Marathon war es auch mental richtig hart. Die Leistung heute war da natürlich auch nicht hilfreich.”
Österreicher ist bester Halbmarathon-Läufer Europas
Der Österreicher Timo Hinterndorfer ist derzeit der beste Nachwuchsläufer Europas über die Halbmarathon-Distanz.
Der Läufer aus Wien stellte am Sonntag beim Vienna City Marathon zum wiederholten Mal einen nationalen U23-Halbmarathonrekord auf. Mittlerweile führt er sogar die U23-Europarangliste an, obwohl er mit erst 19 Jahren noch ein Jungspund in der U23-Wertung ist.
Gemeinsam mit den besten Marathonläufern der Welt
Timo Hinterndorfer lief im Rahmen des Vienna City Marathons die Halbmarathondistanz. Dort konnte er sogar mit den besten Marathonläufern mitlaufen, ehe er nach 1:03:05 Stunden als Halbmarathon-Sieger das Ziel erreichte.
Dem Wiener gelang damit eine Verbesserung seines eigenen österreichischen U23-Rekordes um 20 Sekunden. Den stellte er erst vor zwei Wochen beim Linz Marathon auf, als er auch dort das Halbmarathon-Rennen in 1:03:25 Stunden gewann. Im Jahr davor lief er mit 1:04:09 Stunden übrigens ebenfalls in Linz einen U23-Rekord, den er nun schon um mehr als eine Minute nach unten gedrückt hat.
Als Belohnung zur EM?
In Wien gewann Timo Hinterndorfer den Halbmarathon überlegen vor Timon Theuer (1:05:45 Stunden). Hinterndorfer führt nun die Europarangliste in der U23 Wertung an.
Er könnte womöglich sogar an den Halbmarathon-Europameisterschaften 2024 in Rom im Juni teilnehmen. Allerdings nur dann, wenn sich Österreich als Team für diese Titelkämpfe qualifiziert.
Weitere Kandidaten auf eine EM-Teilnahme sind Andreas Vojta und Mario Bauernfeind. Vojta war vor zwei Wochen beim Linz Marathon bester Österreicher, Bauernfeind war am Sonntag beim Wien Marathon schnellster Österreicher. Da beide keine Chance auf eine Olympia-Teilnahme haben, könnten sich diese womöglich für einen EM-Start entscheiden, sofern sie sich dafür über die Rangliste qualifizieren.
Bestzeiten von Timo Hinterndorfer
- Halbmarathon: 1:03:05 Stunden (21.04.2024)
- 10 Kilometer: 29:34 Minuten (30.03.2024)
- 5 Kilometer: 14:26 Minuten (11.02.2024)
Foto: © ÖLV / Coen Schilderman
Quelle:https://www.hdsports.at/halbmarathon/oesterreicher-ist-bester-halbmarathon-laeufer-europas