ERFOLGE - ÜBERSICHT

Fußball EM 24

4 SLSZ Wien West Schüler tragen wesentlich zur Sensation bei dieser EM bei!

Unsere ehemaligen Schüler Philipp LIENHART, Maximilian WÖBER, Leopold QUERFELD und Andreas WEIMANN tragen wesentlich zum Sieg und dadurch zum ersten Gruppenplatz in dieser EM bei!

 

UEFA EURO 2024

ÖFB-Team verblüfft mit Sternstunde

Der 25. Juni 2024 hat einen besonderen Stellenwert in der österreichischen Fußballgeschichte erlangt. Mit dem 3:2-Sieg gegen die Niederlande gewann das ÖFB-Team erstmals in der Geschichte eine Gruppe bei einer Europameisterschaft und erstmals eine bei einer Endrunde seit der WM 1978 in Argentinien. Dementsprechend hoch ist dieser Erfolg einzuordnen, auch aufgrund der Gegner in der „Horrorgruppe“ und der Art und Weise, wie er zustande kam. Denn das Nationalteam verblüffte mit dieser Sternstunde, obwohl Teamchef Ralf Rangnick Spieler schonte.

Umso beachtlicher war das Spektakel, dem rund 25.000 Menschen aus Österreich im Olympiastadion beiwohnten. Im 70.000er-Oval quantitativ gegen „Oranje“ in der Unterzahl, waren sie es, die am Ende den Ton angaben und mit den Spielern gemeinsam Rainhard Fendrichs „I Am From Austria“, „Hey Jude“ von den Beatles und das von DJ Ötzi intonierte „Sweet Caroline“ sangen. Eine überraschende Mischung, die für weniger überraschende Gäsenhautmomente sorgte.

Das ÖFB-Team setzte sich am Ende mit sechs Zählern vor dem Vizeweltmeister aus Frankreich (fünf) und den Niederlanden (vier) sowie Polen (eins) durch. Bei allem einkalkulierten Optimismus, den die Mannschaft in zwei Jahren unter Rangnick geschürt hat: Damit war nicht zu rechnen. „Es ist unglaublich, aber auch das Schöne am Fußball, dass solche Dinge dann eben auch passieren und wir belohnt wurden für diesen sehr mutigen und energiegeladenen Auftritt“, so Rangnick, der sich als Mastermind dieses Gruppensieges feiern lassen darf.
Dabei legte es der 65-jährige Deutsche nicht vollends darauf an. Das 1:1 von Italien in der 98. Minute am Vortag in Leipzig gegen Kroatien hatte die Ausgangslage für Österreich maßgeblich geändert. So reichte im letzten Gruppenspiel eine Niederlage mit vier Gegentoren, um dennoch ins Achtelfinale aufzusteigen. Nachdem nicht weniger als sieben Spielern eine Gelbsperre gedroht hatte, entschied sich Rangnick, mehrere Stammspieler (Christoph Baumgartner, Konrad Laimer, Kevin Danso und Philipp Mwene) nicht von Beginn an spielen zu lassen.

Rangnick selbst ein wenig überrascht

„Dass wir die Partie, egal mit wem, nicht mit fünf Toren Unterschied verlieren würden, war uns klar. Wir haben dann eine unerwartete Aufstellung gewählt, mit der kaum jemand gerechnet hat“, sagte Rangnick und war froh über den Ausgang. „Am Ende haben sich die Gedanken gelohnt, denn wir konnten mit dieser Formation all-in gehen und mussten nicht auf zweite Gelbe Karten Rücksicht nehmen.“

Gernot Trauner fiel ausgerechnet der Feyenoord-Kapitän gegen die Niederlande verletzungsbedingt aus, so bekam Maximilian Wöber nach seinem Eigentor gegen Frankreich eine weitere Chance sowie das Trio Alexander Prass, Patrick Wimmer und Romano Schmid erstmals bei einer Europameisterschaft das Vertrauen von Beginn an.

Österreich führte wieder einmal früh, dieses Mal durch ein von einem Prass-Pass provoziertes Eigentor, und spielte allgemein eine starke erste Hälfte, kassierte aber kurz nach Seitenwechsel den Ausgleich.

Danach folgte ein Spektakel: Der nur 168 Zentimeter große Romano Schmid brachte mit einem Kopfball („Vielleicht sollte ich bei Eckbällen nun auch in den Strafraum mitgehen“) und seinem ersten Teamtor die ÖFB-Elf wieder in Führung, Memphis Depay glich aus, ehe Marcel Sabitzer aus spitzem Winkel das Leder mit links unter die Latte jagte.

„Was mich am meisten beeindruckt hat, war die Reaktion der Mannschaft. Dass wir nie den Kopf unten hatten, sondern an unserem Spiel festgehalten, mutig nach vorne gespielt haben – und wir sind belohnt worden“, sagte Rangnick, der selbst weiter Mut bewies und im Finish nicht etwa Kevin Danso in die Partie brachte, sondern Leopold Querfeld zum EM-Debüt verhalf, der mit 20 Jahren und 188 Tagen als jüngster ÖFB-Spieler der Geschichte ein EM-Spiel bestritt. Mit ihm kamen Baumgartner trotz leichter Knieprobleme und Laimer, Erster legte den Siegestreffer von Sabitzer mit dem Außenrist auf.

Stolzer Moment für Sabitzer

Der Siegestorschütze präsentierte sich nach dem Spiel entsprechend stolz. „Wenn du die Niederlande schlägst, in der Gruppe Gruppensieger wirst, dann kannst du nicht so schlecht sein. Für uns stand an oberster Stelle weiterzukommen, das haben wir geschafft“, so der Dortmund-Legionär, der ebenfalls die Breite im Kader ansprach. „Man sieht, wir wechseln durch, und es wird nichts vermisst, jeder weiß um seine Position, was er machen muss. Die Intensität ist das Entscheidende.“

Diese ließen die niederländischen Stars vor allem zu Beginn vermissen, was Liverpool-Legionär Virgil van Dijk maßlos ärgerte. „Wir haben das Spiel schwach begonnen. Uns fehlte die Energie. Wir haben in der Halbzeit darüber gesprochen. Das ist unverständlich, bei einem Endrundenturnier. Ich habe im Moment keine Erklärung dafür. Wenn wir bei dieser Europameisterschaft etwas erreichen wollen, muss sich sehr schnell etwas ändern. Dafür sind wir alle verantwortlich.“

Party mit Fans, Kanzler, im Bus und den Familien

Während sich die Niederlande, die als einer der besten vier Dritten ebenfalls im Achtelfinale stehen, darüber den Kopf zerbrechen, feierte Österreich die Sternstunde ausgelassen: zunächst mit den Fans in der Kurve, dann mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler sowie Sportminister Werner Kogler in der Kabine und am Ende auch mit den Familien im Schlosshotel Grunewald. Neben „I Am From Austria“ dürfte auch Fendrichs „Strada del Sole“ rauf und runter gespielt worden sein. Wie Sabitzer anmerkte, ist der Song in der ÖFB-Hitliste ganz weit oben.

Am Mittwoch ist trainingsfrei. „Unser Non-playing Captain (David Alaba, Anm.) hat gesagt, morgen ist kein Training. Dann brauche ich mir darüber keinen Kopf mehr zu machen“, erzählte Rangnick mit einem Lächeln. Auch der Teamchef kann durchatmen, hat man nun sogar eine ganze Woche spielfrei bis zum Achtelfinale in Leipzig.

Spezielles Spiel in Leipzig wartet

Gegen wen man spielt, entscheidet sich am Mittwochabend (21.00 Uhr), wenn in der Gruppe F der zweite Platz zwischen der Türkei, Tschechien und Georgien ausgespielt wird. Am Dienstag (21.00 Uhr) könnte Österreich dann erstmals ins EM-Viertelfinale aufsteigen, die Pause kommt der Mannschaft nach drei intensiven Spielen gelegen.

„Das hat schon fast Bundesliga-Charakter. Hinzu kommt eine kurze Anreise“, sagte Rangnick, der dann nur Patrick Wimmer vorgeben muss. Der Offensivspieler hatte als Einziger seine zweite Gelbe Karte in diesem Turnier gesehen. Womöglich wird Gernot Trauner bis dahin wieder fit, für einige wird es ein spezielles Spiel. Rangnick und Sabitzer haben Leipzig sportlich geprägt, Nicolas Seiwald und Baumgartner versuchen das aktuell zu tun – das nächste Highlight wartet also.

„Fans sollen weiter euphorisiert sein“

Für die über Jahrzehnte leidgeprüften Fans des österreichischen Nationalteamfußballs ging vorerst ein Traum in Erfüllung, nach dem Achtelfinal-Einzug vor drei Jahren unter Franco Foda, der am Dienstag im Berliner Olympiastadion dabei war, wurden sie gar Augenzeugen eines Gruppensieges, und das vor Frankreich und den Niederlanden.

Und Erfolgscoach Rangnick wusste auch die Euphorie weiter anzufachen. „Die Atmosphäre war schon im Polen-Spiel ähnlich, die Fans sollen weiter euphorisiert und begeistert sein. Die Jungs können das gut einordnen. Jetzt geht es erst richtig los, so sehen wir das.“

UEFA Euro 2024, Gruppe D, dritter Spieltag

Dienstag:

Niederlande – Österreich 2:3 (0:1)

Berlin, Olympiastadion, 68.363 Zuschauer (ausverkauft), SR Kruzliak (SVK)

Torfolge:
0:1 Malen (6./Eigentor)
1:1 Gakpo (47.)
1:2 Schmid (59.)
2:2 Depay (75.)
2:3 Sabitzer (80.)

Niederlande: Verbruggen – Geertruida, De Vrij, Van Dijk, Ake (65./Van de Ven) – Reijnders (65./Wijnaldum), Schouten, Veerman (35./Simons) – Malen (72./Weghorst), Depay, Gakpo

Österreich: Pentz – Posch, Lienhart (63./Baumgartner), Wöber, Prass – Seiwald, Grillitsch (64./Querfeld) – Schmid (92./Weimann), Sabitzer, Wimmer (63./Laimer) – Arnautovic (78./Gregoritsch)

Gelbe Karten: keine bzw. Posch, Wimmer (im Achtelfinale gesperrt), Querfeld

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