ERFOLGE - ÜBERSICHT

Fußball - EM 24

Mert MÜLDÜR (URG - Absolvent) freut sich auf das Achtelfinale gegen Österreich!

Türkei bucht Duell mit Österreich

Die Türkei ist kommenden Dienstag (21.00 Uhr) in Leipzig Gegner der österreichischen Fußballnationalmannschaft im Achtelfinale der Europameisterschaft in Deutschland. Die Türken besiegten am Donnerstag in Hamburg in Gruppe F in einem engen und hektischen Spiel mit einer Vielzahl an Gelben und Roten Karten Tschechien mit 2:1 und sicherten sich damit den zweiten Platz hinter Portugal, das sich überraschend Georgien mit 0:2 geschlagen geben musste.

Tschechien war gegen die Türkei ab der 20. Minute in Unterzahl, nachdem Antonin Barak bereits Gelb-Rot sah und damit einen unrühmlichen EM-Rekord aufstellte. Mit einem Mann mehr ging die Türkei durch einen Prachtschuss von Kapitän Hakan Calhanoglu in der 51. Minute in Führung, die Tomas Soucek (66.) jedoch wieder ausgleichen konnte.

Für die Entscheidung sorgte schließlich Cenk Tosun in der Nachspielzeit mit seinem Tor zum 2:1 (94.). Nach dem frenetischen Jubel der Fans und dem Schlusspfiff kam es noch zu einer Rudelbildung auf dem Feld, im Zuge derer der Tscheche Tomas Chory ausgeschlossen wurde.

UEFA EURO 2024, 26.6.2024

Am Ende zählten die Statistiker 16 Gelbe Karten: elf Gelbe Karten für die Türkei sowie fünf Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte für Tschechien. Für die Türkei, die am Dienstag auf Österreich trifft, haben die Verwarnungen auch eine unangenehme Folge: Kapitän Calhanoglu wird nämlich ebenso wie Verteidiger Samet Akaydin gesperrt sein.

Unrühmlicher Rekord für Barak

Das Spiel begann mit einer Chance für Tschechien. Lukas Provod scheiterte in der dritten Minute mit einem scharfen Schuss an Mert Günok. Tschechien musste sich auch anstrengen, denn Georgien war im Parallelspiel in Gelsenkirchen bereits seit der zweiten Minute durch ein Kontertor von Chwitscha Kwarazchelia 1:0 in Führung. Damit lag die Elf von Ivan Hasek nur auf dem letzten Gruppenplatz.

Die Tschechen zogen sich in der Folge in die eigene Hälfte zurück und waren ab der 20. Minute auch schon einer weniger. Antonin Barak stieg, nachdem er bereits in der elften Minute wegen Haltens die erste Gelbe Karte gesehen hatte, seinem Gegenspieler Salih Özcan ordentlich auf den Knöchel.

Er ließ damit Schiedsrichter Istvan Kovacs aus Rumänien gar keine andere Wahl, als zum zweiten Mal Gelb zu zeigen und damit den Platzverweis anzuzeigen. Nach den Aufzeichnungen des ORF-Sportarchivs war es der schnellste Ausschluss bei einer EM-Endrunde.

Ruppige Partie

Die Türkei war demzufolge im weiteren Verlauf die spielbestimmende Mannschaft, doch anstelle von fußballerischen Glanzlichtern häuften sich die harten bis unfairen Zweikämpfe. Bei Tschechien sah auch der nur auf der Bank sitzende Patrik Schick die Gelbe Karte wegen Kritik und würde Tschechien somit im nächsten Spiel fehlen.

Kurz vor der Pause konzentrierten sich die Teams wieder aufs Sportliche. David Jurasek zog in der 45. Minute auf das türkische Tor, knallte den Ball jedoch genau auf den herauseilenden Schlussmann Günok, der den Winkel für den Torschuss geschickt verkürzte.

Calhanoglu zieht durch

Nach der Pause drückte wieder die Türkei auf das 1:0, das schließlich auch gelang. Zunächst scheiterte Kenan Yildiz noch an Jindrich Stanek, der sich bei seiner glänzenden Parade jedoch an der Schulter verletzte und später ausgetauscht werden musste.

UEFA EURO 2024, 26.6.2024

Allerdings kam der Ball wieder zu den Türken, und am Ende war es Kapitän Hakan Calhanoglu, der mit einem technisch feinen Außenristschuss auf das lange Eck auf 1:0 (51.) stellte. Die Türkei war in der Folge dem 2:0 näher als Tschechien dem Ausgleich. So vergab Baris Yilmaz in der 65. Minute eine fast schon zwingende Torchance.

Tschechien schöpft Hoffnung

Postwendend schlugen fast aus dem Nichts die Tschechen zu. Tormann Mert Günok konnte in einem Luftduell mit Tomas Chory den Ball nicht festhalten, und im folgenden Gestocher schoss Tomas Soucek den Ball zum Ausgleich (1:1) ins Netz (66.). Spielleiter Kovacs beriet sich noch kurz mit dem VAR, ob nicht vielleicht doch ein Tormannfoul an Günok vorliegt, aber schließlich zeigte der Rumäne auf die Mittelauflage als Bestätigung des Tores.

UEFA EURO 2024, 26.6.2024

Jungstar Arda Güler, der als 19-Jähriger schon bei Real Madrid unter Vertrag steht, wurde unter dem Jubel der türkischen Anhänger vom Platz genommen. Beide Teams stellten sich auf eine intensive Schlussphase ein. Die Tschechen warfen noch einmal alles nach vorne. Ihnen war nicht anzumerken, dass sie seit gut einer Stunde mit einem Mann weniger auskommen mussten.

Hektische Schlussphase

Die letzten Minuten wurden noch einmal hektisch und unsportlich. Die Aufregung war auf beiden Seiten groß. Referee Kovacs zückte innerhalb weniger Minuten mehrere Gelbe Karten für Spieler beider Lager, auch auf der Ersatzbank konnten sich einige Akteure nicht beruhigen. 13 Gelbe Karten waren in der 86. Minute bereits verteilt. Die Türkei wusste, ein Tor der Tschechen, und statt des möglichen Aufstiegs wäre das Turnier-Aus Realität.

Kovacs ließ nachspielen, und die nutzte „Joker“ Cenk Tosun optimal mit einem präzisen Schuss in die rechte untere Ecke zum 2:1-Sieg (94.) aus. Im folgenden Tohuwabohu nach dem Schlusspfiff musste Kovacs noch einige Male die Gelbe Karte zücken und schloss auch den Tschechen Chory wegen „Raufhandels“ aus. Ein symptomatischer Schlusspunkt hinter einer aufregenden und aufgeregten Partie.


UEFA Euro 2024, Gruppe E, dritter Spieltag

Mittwoch:

Tschechien – Türkei 1:2 (0:0)

Hamburg, 47.600; SR Kovacs (ROU)

Torfolge:
0:1 Calhanoglu (51.)
1:1 Soucek (66.)
1:2 Tosun (94.)

Tschechien: Stanek (55./Kovar) – Holes, Hranac, Krejci – Coufal, Soucek, Barak, Provod (75./Lingr), D. Jurasek (81./M. Jurasek) – Chytil (55./Kuchta), Hlozek (55./Chory)

Türkei: Günok – Müldür, Akaydin, Demiral, Kadioglu – Özcan (46./Ayhan), Güler (75./Tosun), Yüksek (63./Yokuslu) – Yilmaz, Calhanoglu (87./Kökcü), Yildiz (75./Aktürkoglu)

Gelb-Rote Karte: Barak (20./Foul)

Rote Karte: Chory (Raufhandel/nach Spielschluss)

Gelbe Karten: Schick, Jaros, Cerv (alle Ersatzspieler), Krejci, Soucek bzw. Calhanoglu, Akaydin (beide gegen Österreich gesperrt), Özcan, Yildiz, Yüksek, Günok, Müldür, Ayhan, Kökcü, Güler, Cakir (Ersatztormann)

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