Handball EM 24
SLSZ Schüler fiebern nach dem sensationellen Unentschieden gegen Deutschland dem nächsten Gegner Frankreich (Vize-Weltmeister) entgegen!
Bilyk, Hutecek, Möstl und Kofler können das Duell gegen Frankreich (Vize-Weltmeister!), nachdem sie Deutschland die Stirn geboten haben kaum erwarten.
Statischtische Werte belegen die unglaubliche "Qualität" unserer ehemaligen Schüler!!!!
Quelle: EHF
22:22 gegen Deutschland - Sie fliegen und fliegen und fliegen
„Sensationell. Geiles Spiel. Gefühlt fühlt es sich trotzdem nach einem verlorenen Punkt an. Davon zu reden ist eigentlich Wahnsinn. Unglaublich was wir da wieder leisten vor allem defensiv, mit einem Consti Möstl dahinter. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Kämpferisch ist das einfach unglaublich, was wir da liefern. Am Ende fehlt uns glaube ich ein wenig das Glück, dass wir das Spiel noch gewinnen“, gab ein nahezu sprachloser Lukas Hutecek zu Protokoll.
Lob gab es auch von Alfred Gislason, der Österreich ein großartiges Spiel konstatierte und Aleš Pajovič verschlug es sowieso die Sprache: „Ich bin so stolz auf meine Jungs. Sie haben Herz gezeigt und wieder mit Geduld gespielt. Diese Leistung von Constantin Möstl passiert nicht jeden Tag, aber ich bin froh, dass es heute passiert ist.“
Damit sprach der Slowene die unglaublichen 17 gehaltenen Würfe an, die dem 23-Jährigen eine Quote von Sage und Schreibe 47,2 Prozent einbrachten. Zum Vergleich: sein Gegenüber Andreas Wolff, der ebenfalls eine Bombenpartie ablieferte, kam auf 14 gehaltene Bälle und eine Quote von 38,9 Prozent.
„Wolff hat uns Probleme gemacht, hat auch einige Siebenmeter gehalten. Die Unentschieden gegen Kroatien und Spanien in der Vorrunde haben sich angefühlt wie Siege. Das heute fühlt sich irgendwie nach einem verlorenen Punkt an“, so Aleš Pajovič, der damit durchaus recht hat.
Denn: Österreich lag nur zweimal in Rückstand, 2:3 in der 9. Und 3:4 in der 12. Minute. Ansonsten legten Mykola Bilyk & Co. vor, führten zwischenzeitlich sogar mit vier Treffern (10:6, 23. Minute)! Mit einer knappen 12:11-Führung für Österreich ging es in die Kabine. Deutschland gelang rasch der Ausgleich, doch Mitte der zweiten Halbzeit war auf der Anzeigetafel 20:16 für die Alpenrepublik zu lesen.
Die deutsche Deckung, wie auch Andreas Wolff, stellten Österreich in der Crunchtime vor gehörig Probleme. Auch Fehlwürfe häuften sich. Souverän präsentierte sich aber auch der Gastgeber nicht, der am Ende mit dem 22:22 wohl mehr zufrieden sein darf, als Österreich.
Egal ob ein gewonnener oder verlorener Punkt, Österreich schreibt zum fünften Mal bei dieser Europameisterschaft Geschichte und ist als einziges Team neben Frankreich und Dänemark noch ungeschlagen. Apropos Frankreich: die Equipe Tricolore, die sich bis dato bärenstark präsentiert, ist am Montag, 18:00 Uhr live auf ORF 1, der nächste Gegner.
Teamchef Aleš Pajovič: „Ich muss meinen Jungs gratulieren. Was die machen, ist schwer in Worte zu fassen. Auch wenn wir mal verwerfen, bleiben wir ruhig. Auch ich bleibe ruhig und das merken die Jungs. Dadurch bekomme ich mehr von meinen Spielern.“
Quelle: https://www.oehb.at/de/newsshow-2222-gegen-deutschland-sie-fliegen-und-fliegen-und-fliegen
Österreich weint verlorenem Punkt nach
Für Österreichs Handballteam-Flügelspieler Sebastian Frimmel fühlte es sich „surreal“ an. Das 22:22 gegen EM-Gastgeber Deutschland war am Samstag eine weitere Meisterleistung der ÖHB-Auswahl, die vor den letzten Hauptrundenspielen gegen Frankreich (Montag, 18.00 Uhr) und Island (Mittwoch, 15.30 Uhr, jeweils live in ORF1) vom Halbfinale träumen darf. Noch erstaunlicher: Die Ausgangsposition könnte sogar besser sein, hätte man im Finish nicht ein Fünftoreplus verspielt. Sogar vom „verlorenen Punkt“ war die Rede.
„Wir waren besser, wir haben einen Punkt verloren“, stellte Teamchef Ales Pajovic bei all seiner Freude („Gegen die Deutschen vor 20.000 Fans, Hut ab, unglaublich. Ich bin ehrlich ohne Worte.“) klar. Der mit einer überragenden Fangquote von 47 Prozent glänzende Tormann Constantin Möstl empfand es genauso, sah sich aber so wie seine Teamkollegen dennoch als Gewinner. „Es fühlt sich trotzdem richtig gut an.“
Immerhin ist man nach fünf Partien weiter ungeschlagen und hat nach den Unentschieden gegen Kroatien und Spanien in der Vorrunde nun mit dem Ungarn-Sieg und dem Deutschland-Remis die vierte Großtat vollbracht. „Man kann nichts anderes sagen, als dass wir Geschichte schreiben für den österreichischen Handball“, schwärmte Kapitän Mykola Bilyk, dessen Mannschaft bei der bisher erfolgreichsten Endrunde Rang acht von der Heim-EM 2020 zu Buche stehen hat.
Der Lohn sind aktuell vier Punkte und Platz drei in Hauptrundengruppe eins gleichauf mit den zweitplatzierten Ungarn hinter Leader Frankreich, der zwei Zähler mehr auf dem Konto hat und am Montag zur bisher ultimativen Herausforderung wird, ehe am Mittwoch noch Schlusslicht Island wartet. „Frankreich wird viel, viel härter, die kommen mit ganz, ganz viel Selbstvertrauen, vielen Weltklassespielern und einer ganz anderen Souveränität“, prophezeite Regisseur Lukas Hutecek.
Die Aussage war nicht zuletzt auf Deutschland gemünzt, das vor 19.750 Zuschauern in der Lanxess Arena wohl auch den großen Erwartungen nicht ganz gewachsen war. Einzig Tormann Andreas Wolff wurde seinem ausgezeichneten Ruf vollauf gerecht. „So werden wir nichts erreichen bei dem Turnier“, sagte Kapitän Johannes Golla. Teamchef Alfred Gislason beweinte die vielen technischen Fehler im Angriff als „grausam“.
Fünftorevorsprung verspielt
Diese Fehler waren aber auch von einer erneut bärenstarken österreichischen Defensive im Zusammenspiel mit Möstl (Wolff: „Er hat uns zur Verzweiflung gebracht.“) erzwungen worden. Und so liefen die Hausherren nach frühem Rückstand diesem fast immer nach, in der zweiten Hälfte schien ihnen das Spiel bei 21:16-Führung für Rot-Weiß-Rot (49.) sogar zu entgleiten. Nur viel österreichisches Pech bei vier Stangenwürfen und ein echter Kraftakt rettete ihnen noch das Unentschieden. Das Halbfinale ist für die Deutschen (3 Punkte) damit zumindest noch möglich.
Ganz anders verhält es sich beim Außenseiter, der seinen Status genießt und den Partyexpress weiter rollen lassen will. „Es hat so viel Spaß gemacht, und das hat man uns, glaube ich, angesehen. Man sieht nur den Grinser und den Glauben“, schwärmte Hutecek. „Wir sind schon wieder losgeflogen, das ist wunderbar zu sehen und zu spüren auf dem Feld“, erkannte Abwehrchef Lukas Herburger. „Die Halle war größtenteils nicht so laut, weil wir es nicht zugelassen haben.“